Geopolitik

Die geopolitische Lage befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Alte Gewissheiten zerfallen, neue Machtkonstellationen entstehen, und der Umgang mit Krisen wird komplexer. Staaten, Unternehmen und Organisationen müssen sich in einer Welt zurechtfinden, die durch strategische Konkurrenz, technologische Disruptionen und multiple Krisen geprägt ist.

Ein zentrales Merkmal der neuen Geopolitik ist die Rückkehr von Großmachtkonflikten. Die Spannungen zwischen den USA, China und Russland verschärfen sich. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Sicherheitsarchitektur Europas grundlegend verändert. Die NATO rückt näher an die russische Grenze, während die EU ihre Verteidigungsfähigkeit stärkt. Gleichzeitig erstarkt die Achse zwischen China, Russland und Iran, was zu einer zunehmenden Blockbildung führt.

Neben militärischen Bedrohungen spielen wirtschaftliche und technologische Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Konkurrenz um kritische Rohstoffe, Lieferketten und digitale Souveränität führt zu geopolitischen Spannungen. Die Halbleiterindustrie ist ein Beispiel: Taiwan als führender Produzent gerät ins Zentrum globaler Machtkämpfe. Cyberangriffe und Desinformationskampagnen sind längst fester Bestandteil hybrider Kriegsführung.

Auch Deutschland steht vor neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Die Zeitenwende erfordert den Erwerb von Kriegsresilienz. In einer Ära der Unsicherheiten ist eine starke Kriegsresilienz entscheidend – für Staaten ebenso wie für Unternehmen und Organisationen.